Sonntags-Talk

DJ Dominique Jardin: "Auflegen ist 10 Prozent Musik und 90 Prozent Business"

Episode Summary

Sie bespielt Bühnen weit über die Grenzen Salzburgs hinaus und hat sich auch international mittlerweile einen Namen gemacht: Die DJ Dominique Jardin aus Zell am See gehört zu den heimischen Größen der elektronischen Musik. Auch wenn sie sich auf der Bühne wie zu Hause fühlt, spielt sich der größte Teil des DJ-Business im Hintergrund ab, wie sie im SALZBURG24-Sonntagstalk erzählt.

Episode Notes

Ob auf den großen Festivalbühnen des Landes, an ausgefallenen Locations oder hinter dem Bildschirm: Dominique Jardin kennt das DJ-Leben mittlerweile genau. Als heimische Größe der elektronischen Musik hat sie sich mittlerweile auch international einen Namen gemacht.

Der Werdegang der Wahl-Zell-am-Seerin (Pinzgau) war aber nicht unbedingt vorgezeichnet. „Ich habe mir nur gedacht: 'Die Bühne muss irgendwann mein Zuhause sein“, erzählt sie im SALZBURG24-Sonntagstalk. Geschafft habe sie das mit ihrem Geheimrezept aus tanzbaren Tech-House-Beats und Samples zum Mitsingen.

Im Gespräch hat sie uns außerdem verraten, wie sie sich als Frau in der Branche einen Platz erkämpft hat, warum ein guter Anwalt am Beginn einer Musikkarriere das wichtigste ist und, dass man nicht jeden guten Song samplen sollte. Hört gerne rein!

Sonntagstalk mit Dominique Jardin – ein Auszug

SALZBURG24: Dominique, du bespielst die Bühnen dieser Welt und bringst Mengen zum Tanzen. Wie ist es eigentlich dazu gekommen, dass du jetzt das machst, was du machst?

DOMINIQUE JARDIN: Die Bühne hat mich schon als Kind magisch angezogen. Ich wusste immer: Irgendwie muss ich es dorthin schaffen. Egal ob im Kindergarten oder in der Schule, sobald es eine Gelegenheit gab – bei einem Theaterstück oder einer Aufführung – musste ich dabei sein. Irgendwann bin ich dann mit dem Auflegen in Berührung gekommen und habe mir gedacht „Eigentlich ist das ein schöner Platz und ein guter Türöffner.“ Vor allem auch, weil ich elektronische Musik liebe – was könnte also besser passen?

Und das DJing hast du dir dann selbst beigebracht?

Ja, also die ersten drei Jahre – nachdem ich draufgekommen bin, was ich machen will – war ich sowieso nur im Keller. Ich wollte erst wirklich sicher sein, bevor ich vor Leuten auflege. Gleichzeitig habe ich mich in die Szene reingearbeitet – geschaut, wer in den Clubs auflegt, wer als DJ aktiv ist. Vielleicht war ich am Anfang ein bisschen lästig, aber anders lernt man es ja nicht. Heute ist das mit YouTube, TikTok und Co. viel einfacher, da kannst du dir vieles von zu Hause aus beibringen.
Damals bin ich einfach auf Leute zugegangen, die es draufhatten, und habe mich reingehängt. Aber am Ende war es viel Übung – Stunde um Stunde, bis ich mir sicher genug war, um vor Publikum aufzulegen. Und das ist nach wie vor so: Es gibt nichts Schlimmeres, als unvorbereitet auf die Bühne zu gehen.

Ich habe mir dein Leben mit durchtanzten Nächten und tagsüber schlafen vorgestellt – was ist da tatsächlich dran?

Natürlich geht es um Spaß, Leidenschaft und die Fans – das muss immer an erster Stelle stehen. Aber wenn man das Ganze auf einem professionellen Niveau machen will, dann steckt dahinter vor allem viel Bürokratie. Am Ende des Tages ist es ein Business, und das ist nicht immer lustig. Gerade Newcomer fragen mich oft: „Wie hast du angefangen? Hast du Tipps?“ Und mein wichtigster Rat an alle, die durchstarten wollen: Sucht euch einen guten Anwalt.
Mit der Zeit zieht man viele Menschen an – nicht immer nur die, die es gut mit einem meinen. Das gilt nicht nur für die Musikbranche, sondern für alle kreativen Berufe. Wenn man für seine Leidenschaft brennt, ist man oft so fokussiert auf den Traum, dass man Verträge unterschreibt, die man besser nicht unterschrieben hätte. Ich habe da selbst Lehrgeld bezahlt. Manchmal trifft man Entscheidungen, die man mit der richtigen Beratung anders getroffen hätte. Ein guter Anwalt kann einem da viel Ärger ersparen.

​​Den Sonntagstalk auf SALZBURG24 gibt's ab sofort wieder jede Woche. Kommenden Sonntag erzählt uns Romy Sigl, Gründerin von Coworking Salzburg, was sich in der Salzburger Start-Up-Szene tut und wie es sich als selbstständige Unternehmerin lebt. Einfach reinhören!